Fiat 500

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Die Geschichte des Fiat 500

Der Fiat 500 der Jahre 1957 bis 1975 war ein Kleinwagen des Kraftfahrzeugherstellers Fiat. In Abgrenzung zum Topolino wurde er Nuova 500 genannt; der Neue und der Topolino hatten technisch keine Gemeinsamkeiten. Von 1957 bis 1977 wurden einschließlich der Kombiversion "Giardiniera" und einiger Sondermodelle 3.702.078 Fiat 500 gebaut.

 Die Konstruktion des Fiat 500

Der "Cinquecento" ("Fünfhundert") hatte Einzelradaufhängung, selbsttragende Karosserie und einen luftgekühlten Heckmotor. Der zweifach gelagerte Zweizylinder-Reihenmotor, ein "Gleichläufer" (Parallel-Twin) mit hängenden Ventilen und einem Hubraum von 479 cm³, leistete 10 kW (13,5 PS). Über ein unsynchronisiertes Viergang-Getriebe mit Klauenschaltung, das mit dem Differential verblockt war, wurden die Hinterräder angetrieben. Der Wagen erreichte maximal 85 km/h.
Die Vorderräder waren an oberen Dreieckslenkern und einer unteren Querblattfeder aufgehängt, die das Rad als Lenker führte und als Feder und Stabilisator diente. Im Lenkgetriebe wirkte eine Schnecke auf ein Zahnsegment; die Spurstange war dreigeteilt. Die hintere Schräglenkerachse hatte Schraubenfedern.

Die Verkaufszahlen der ersten Ausführung des Nuova 500 blieben hinter den Erwartungen zurück, weshalb schon zum Turiner Autosalon im Herbst 1957 ein stärkerer Motor präsentiert wurde, der 11 kW (15 PS) leistete. Der kleine Fiat 500 war jetzt 90 km/h schnell. Nur Abarth-Versionen erreichten höhere Leistungen. Schon nach ein paar Monaten senkte man auch den Verkaufspreis, um den neuen 500er deutlicher vom Fiat 600 nach unten abzugrenzen. Käufer der ersten Stunde wurden sogar entschädigt. Im Jahre 1958 kostete der kleinste Fiat (ohne die aufpreispflichtige Heizung) in Deutschland 2.990 DM

 Der Fiat 500 war vor allem anfangs spartanisch ausgestattet. Die Scheiben in den Türen konnten nicht heruntergekurbelt werden, Frischluft kam nur durch die Ausstellfenster in den Türen und Luftschlitze im Frontblech, von denen Schläuche bis zu Klappen unter dem Armaturenbrett führten. Dafür hatten die frühen Versionen ein langes Faltdach, das sich bis zu den Kühlluftschlitzen über der Motorhaube öffnen ließ. Dieses lange Faltdach gilt vielfach als typisches Merkmal der als "N" bezeichneten ersten Modelle, genauso wie die Luftschlitze im Frontblech. Tatsächlich stellte Fiat dieser Variante aber bereits 1958 eine Version mit kürzerem Faltdach zur Seite, wie man es gemeinhin vom 500er, auch von den späteren Modellen, kennt. Das hintere Blechdach mit gläserner Heckscheibe war mit der Karosserie verschraubt. Mit ein paar Zierleisten und Kurbelfenstern war damit die "Luxus"-Variante geboren. Auf Wunsch konnte man aber auch das lange Faltdach bekommen. Viele 500er der ersten Baujahre (N und D, bis 1965) wurden und werden auf das lange Faltdach umgebaut, um in den Genuss des "Cabriofeelings" zu kommen. Galt früher das feste Dach als Ausdruck des gehobenen Anspruchs, ist heute die große Dachöffnung schick. Er hatte eine moderne 12-V-Lichtanlage und ein feststellbares Handgas. Der Anlasser wurde wie auch bei allen späteren Fiat-500-Modellen mechanisch über einen Bowdenzug betätigt.

Die letzten Modelle der N-Serie nahmen bereits die Optik des D-Modells (1960-1965) vorweg: Die Luftschlitze im Frontblech waren Blinkern gewichen, die großen, tropfenförmigen Blinker auf den Kotflügeln des N-Modells wurden durch kleine, runde Blinkleuchten ersetzt. Die Rückleuchten waren insgesamt größer und eckiger, mit voluminöseren Alu-Sockeln und zweifarbigen Gläsern. Ferner besaß das Armaturenbrett ab dem D-Modell nun einen Aschenbecher. Nach wie vor waren die Türen noch hinten angeschlagen, sogenannte Selbstmördertüren. Der Motor leistete jetzt 13 kW (17,5 PS), sodass die 100-km/h-Grenze als Höchstgeschwindigkeit erreichbar war. Zu unterscheiden sind die letzten N- von den D-Modellen nur anhand der Fahrgestellnummer. Hinter dem Typ-Code "110" folgt beim "N" eine bis zu sechsstellige Nummer, beim "D" wird die "110" von der Nummer durch das "D" getrennt. Die Verwirrung wird komplett bei N-Modellen mit und D-Modellen ohne Aschenbecher, die tatsächlich so gebaut wurden. Änderungen flossen in die laufende Produktion ein, teilweise wurden anscheinend Altbestände eingebaut oder Neuerungen vorab in geringer Zahl ausprobiert.

1960 wurde eine Kombiversion mit um 90° nach rechts geneigtem Motor unter dem Namen "Giardiniera" (Gärtnerin) vorgestellt. Der liegende Motor und die flach angeordneten Nebenaggregate ermöglichten einen für diese Fahrzeugkategorie sehr geräumigen hinteren Kofferraum, der durch Umklappen der Rücksitze vergrößert werden konnte. Damit wurde erstmals im Pkw-Bau ein Unterflurmotor verwirklicht und die Kombiausführung in Verbindung mit einem Heckmotor ermöglicht.[2] Wenngleich sich das "Kippen" des Motors zunächst recht simpel anhört, sind bis auf den Kurbeltrieb fast keine Teile mit dem Limousinenmotor gleich. Die Karosserie war bei dieser Version um 210 mm auf 3182 mm verlängert. Dabei wurde nicht nur der hintere Überhang der Kombiversion verlängert, sondern auch der Radstand um 100 mm auf 1940 mm vergrößert, sodass die "Giardiniera" zum Viersitzer der 500er-Familie wurde. Bremsen und Felgen wurden vom Fiat 600 übernommen. Die Kombivariante hatte bis zum Produktionsende (etwa ein Jahr nach Einstellung der Produktion des 500 R) hinten angeschlagene Türen. Daher gab es sie ab etwa 1965 auf dem deutschen Markt nicht mehr, denn diese Türen waren schon vorher in Deutschland nicht mehr zulässig. In den Fahrzeugbriefen der letzten D-Modelle und Kombis ist deshalb eine entsprechende Ausnahmegenehmigung vermerkt. Autobianchi produzierte die Kombiversion noch bis 1977. Der Unterflurmotor des Kombi wurde außerdem für den dreirädrigen Kleinlieferwagen Neckar Pully verwendet.

1965 wurde der Typ D durch das F-Modell mit 13 kW (18 PS) abgelöst. An der überarbeiteten Karosserie ist am auffälligsten, dass die Türen beim Typ F vorne angeschlagen waren. Anfangs war jede Tür mit acht, später mit vier Schrauben befestigt. Durch die nun versenkten Türscharniere und Türfallen sind A- und B-Säule breiter. Dafür verschlankte man die Türschweller im Innenraum um einige Zentimeter. Die Dachholme waren im hinteren Bereich als offene Hohlprofile ausgeführt, und das Hardtop wurde durch ein Blechdach, also durch eine geschlossene Karosserie ersetzt. Das nach wie vor gelieferte Faltdach war genauso groß wie beim D. 1968 wurde auch eine Luxus-Variante 500 L präsentiert, äußerlich erkennbar an zusätzlichen Chrombügeln und Zierleisten sowie einem breiten Tacho. Weitere Änderungen im Laufe der Bauzeit des F-Modells betrifft auch das unterschiedlich verschraubte Luftgitter über der Motorhaube. Nach einigen Versuchen an den N- und D-Modellen hatte man auch endlich eine haltbare Konstruktion für die Verbindung zwischen Antriebswellen und Radnaben gefunden, die sich noch im Fiat 126 in gleicher Dimension findet. Diese im allgemeinen Sprachgebrauch als Ruckdämpfer bezeichneten Gummi-Sternkupplungen sind stets Ursache zahlreicher Reparaturen.

1972 wurde als letzte die Baureihe R mit 594 cm³ und 13 kW (18 PS) vorgestellt. Die Fahrgestellnummer weist dennoch kein "R" hinter der Typbezeichnung "110" auf, sondern noch das "F". Im 500 R fand man schon einige Bauteile des zeitgleich vorgestellten Nachfolgers 126. Der Motor war baugleich, bis auf den Vergaser. Statt des Weber-Typs "28 IMB" war der Typ "24 IMB" eingebaut, der den Motor um 5 PS drosselte. Die Motorhalterung wurde deutlich vereinfacht, um die Herstellungskosten zu senken. Damit verbunden ist die Einführung einer Getriebehalterung, die den Haltebügel mit dem Fahrzeugboden verbindet. Auch an der Karosserie des R wurde einiges verändert. Die Schwellerzierleisten fielen weg. Der Kofferraumboden wurde umgestaltet, um Raum für die modifizierte Pedalerie zu schaffen, denn der hydraulische Bremslichtschalter am Hauptbremszylinder war einer mechanischen Variante gewichen, auf die das Pedal direkt wirkte.

FIAT 500 ABARTH

Das Unternehmen Abarth & C. wurde 1949 in Bologna von Carlo Abarth, einem in Italien lebenden österreichischen Motorradrennfahrer und Unternehmer, und Armando Scagliarini gegründet. Der Firmensitz wurde bald nach Turin verlegt. Beim Bau eigener Modelle spezialisierte Abarth sich auf Sportwagen mit kleinem Hubraum. In den Anfängen entstanden diverse Einzelstücke und Fahrzeuge in kleinsten Serien mit speziellen Karosserien unterschiedlichster Designer und Karosseriebauer, darunter Allemano, Beccaris, Bertone, Boano, Luigi Colani, Ellena, Francis Lombardi, Ghia, Giorgio Giugiaro, Pininfarina, Sibona-Basano, Vignale, Viotti und Zagato. Bekannt wurde die Firma Abarth aber als Automobiltuner

Abarth-Automobile auf Basis des zweizylindrigen Fiat 500

 Von 1957 bis 1959 und von 1963 bis etwa 1971 baute Abarth diverse Modelle auf Basis des Kleinwagens Fiat 500.[5] Fiat hatte ihn 1957 als Nuova 500 vorgestellt und 1960 zum 500 D modifiziert. Kennzeichen waren eine neue selbsttragende Karosserie mit besonders kompakten Abmessungen, eine Einzelradaufhängung vorne und hinten sowie ein luftgekühlter Hecktriebblock. Der Zweizylinder-Reihenmotor hatte nur 0,5 Liter Hubraum und bei einem Radstand von 184 Zentimeter waren die Großserienlimousinen nur 297 Zentimeter lang.

Noch 1957 stellte Abarth seine sportlich aufbereitete Variante Fiat 500 Elaborata Abarth als straßentaugliches Serienmodell vor, rückblickend vielfach auch als Fiat Abarth 500 Berlina bezeichnet. Die Spurweite blieb mit 1121 Millimeter vorne und 1135 Millimeter hinten gegenüber dem Ausgangsmodell unverändert, jedoch stieg die Leistung von 13 beziehungsweise 15 PS (9,5 bzw. 11 kW) bei 4000 Umdrehungen pro Minute auf 20 PS (14,5 kW) bei 5000 Umdrehungen pro Minute. Das Modell blieb jedoch nur kurz bis 1959 im Programm, weil Fiat selbst von 1958 bis 1960 den Nuova 500 Sport mit 21,5 PS (16 kW) anbot.


 Ebenfalls noch 1957 stellte Abarth zwei sportliche Coupés auf derselben technischen Basis als "Show Cars" vor: Von dem Fiat 500 Elaborata Abarth Coupé Zagato, der sogar 23 PS (17 kW) leistete und eine Höchstgeschwindigkeit von 133 Kilometer pro Stunde erreichte, entstanden in der Folgezeit einige wenige Exemplare; sein Kennzeichen war eine hoch angesetzte Panoramaheckscheibe unmittelbar hinter der B-Säule.  Dagegen blieb der Fiat 500 Elaborata Abarth Pininfarina Coupé vermutlich ein Einzelstück; seine Karosserie war eleganter, etwas geräumiger und zeigte kleine hintere Seitenscheiben mit einer normalen Heckscheibe.  Für das Jahr 1958 baute Abarth zwei spezielle Rennfahrzeuge auf Basis des Fiat Nuova 500 auf, um über lange Distanzen Landgeschwindigkeitsrekorde zu erzielen. Der Fiat 500 Elaborata Abarth Record besaß eine nur leicht modifizierte Serienkarosserie. Der Fiat Abarth 500 Pininfarina Record hatte hingegen einen Mittelmotor, einen auf 2000 Millimeter verlängerten Radstand und eine vorne auf 1140 Millimeter sowie hinten auf 1150 Millimeter verbreiterte Spur; besonders auffällig war die von Pininfarina gestaltete, besonders flache und extrem windschlüpfige Karosserie mit zentralem Einzelsitz

Verschiedene Fiat Abarth Modelle